Anfang 2015 reiste ich das erste Mal nach Thailand.

Ich war vorher schon relativ viel in Europa unterwegs gewesen und meine Lust, was wirklich Neues zu entdecken war größer denn je. So entschied ich mich, mein Sabattical in Thailand zu beginnen und dort den ersten Monat meiner 3-monatigen Reise zu verbringen.

Thailand ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr. Daher waren mir die typischen Postkartenmotive der untergehenden Sonne und türkisblaues Wasser mehr als geläufig und meine Erwartungen an Thailand auch recht gering. Ich freute mich, nach Hause zu kommen und auch solche Postkartenmotive mitzubringen; hatte aber die Einstellung, dass gerade Thailand derart touristisch überlaufen ist, und ich kein zweites Mal dort hin müsse.

Durch meine anderen Reisen innerhalb Europas, hatte ich schon ein paar Ziele gesehen und hatte bisher nie das Bedürfnis ein zweites Mal in ein Land zu reisen: „Denn es gibt noch so viel mehr auf der Welt, was sicherlich auch sehenswert ist.“

Dies war meine Grundeinstellung zu Thailand. Natürlich freute ich mich sehr das „Land des Lächelns“ zu besuchen in dem die Dienstleistungsbereitschaft um ein vielfaches höher liegt als bei uns und einfach jeder nett und freundlich ist, unter paradisischen Palmen zu liegen und mich 3x am Tag massieren zu lassen, doch ich war auch sehr davon überzeugt, das Thailand und ich sehr schnell „fertig“ miteinander sein werden.

Ich muss schmunzeln, wenn ich an diese Einstellung zurückdenke. Wenn ich heute in ein Poesie-Album schreiben müsste „Was ist dein Lieblingsland“ würde ich ohne zu zögern „Thailand“ aufschreiben. Das Land hat mich von der ersten bis zur letzten Sekunde in seinen Bann gezogen und verzaubert. Ich würde jederzeit zurückkommen um dort meine Zeit zu verbringen. Das Land hat einmal komplett mit meinen Vorurteilen aufgeräumt: Im positiven, als auch im negativen Sinne.

Selbstverständlich gibt es einige Orte an denen der Tourismus floriert und das Land bezieht einen Großteil seiner Einnahmen aus eben diesem, doch wer die Ruhe und die Abgeschiedenheit sucht, der findet diese auch.

Ich war im Jahr nach meinem Sabbatical ein weiteres Mal in Thailand und habe in keiner der beiden Reisen Zeit an überfüllten Orten voller Europäer verbracht. Die Hotelanlagen mit Vollverpflegung sind einfach zu umgehen, essen kann man an jeder Straßenecke wie die Einheimischen und es gibt tatsächlich Orte außerhalb von Pataya, an denen man nahezu alleine ist.

Thailand hat mein Herz im Sturm erobert und seitdem fest im Griff. Wir sind noch nicht „fertig“ miteinander. Ich komme wieder!

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Thailand ist einfach, weil es dich mitzieht. Es zieht dich an Orte an denen du sein musst, weil es richtig ist.

Thailand ist laut, weil es voller Verkehr ist und sobald du in einem Taxi sitzt wirst du stiller Betrachter der Szenerie um dich herum.

Thailand ist chaotisch, weil wir es nicht verstehen wie hier Leben funktioniert.

Doch Thailand ist auch unfreundlich, wenn du einfach weitergehst. Doch, wenn du stehen bleibst und lächelst, dann erhälst du das, was du auf keinem Postkartenmotiv zu sehen bekommst: Ein echtes Lächeln!