Man sagt: „Wer die Chinesische Mauer nicht zu Fuß erklommen hat, der hat die Chinesische Mauer auch nicht besucht.“
Mit diesem Satz empfing uns unser Guide am Morgen des 2. März 2015 in einem der kleinen chinesischen Reisebusse, in denen ich die kommenden 20 Tage den Hauptteil meines Schlafdefizites kompensieren würde.
Von dem Temperaturunterschied und einer fiesen Erkältung immer noch geplagt, setzte uns der Fahrer bei Minustemperaturen aber strahlendem Sonnenschein am Aufgang zur „great wall“ ab.
Der Aufstieg auf die Chinesische Mauer
Trotzdem es in unmittelbarer Nähe eine Seilbahn auf die Chinesische Mauer gibt, packte ich alle meine Energiereserven zusammen und machte mich auf den rund 1-stündigen Aufstieg. Ich musste soeben die Anzahl der Stufen noch mal recherchieren und muss sagen, ich bin gerade von mir selbst sehr begeistert, dass ich tatsächlich knapp 4.000 Stufen hinaufgestiegen bin.
Ich möchte es nicht beschönigen: Es war verdammt anstrengend und meine Erkältung machte den Kraftakt nicht einfacher. Dennoch ist der Aufstieg einmalig und belohnt immer wieder mit einem atemberaubenden Ausblick.
Emotionen pur
Der Moment, als ich oben ankam war einer der großartigsten auf meiner Asienreise. Auch, wenn der März nicht gerade die beliebteste Reisezeit für China ist, so war es für mich in diesem Augeblick perfekt.
Keine Menschenseele war oben auf der Mauer zu sehen. Ich hatte das Gefühl, dass ich der einzige Mensch in diesem Moment war, der dort oben steht. Unter mir kilometerweite Sicht über das Tal und dem Himmel ganz nah.
Die Reise nach China war von Anfang an eine Herzensangelegenheit für mich. Die Mühen und die Kraft, die es mich kostete die 4.000 Stufen empor zu steigen waren auf einmal vergessen und ich hatte einfach das Gefühl zu sein: In dem Moment sollte ich genau dort sein, an diesem Tag und zu dieser Jahreszeit. Bei Minusgraden und einer fiesen Erkältung, übernächtigt und müde und es war alles gut so wie es war.
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