Die antike Via Regina: von Nobiallo nach S. Maria Rezzonico (Lago di Como)

Tag 1: Diesen wundervollen Weg am Lago di Como (Comer See/Italien) wollte ich schon immer einmal laufen, aber wie es nunmal so ist im Leben. Es kommt immer etwas dazwischen oder man findet nicht die Zeit.

Da das Laufen/Wandern mit Kira so wunderbar am Achensee (Tirol/Österreich) funktionierte, hatte ich diesmal ein sehr gutes Argument den Weg zu gehen. Bereut habe ich es nicht.

Der Weg verläuft oberhalb des Lago di Como (Comer See/Italien) und der Hauptstraße. Er ist unterteilt in drei Abschnitte:

  1. von Nobiallo/Loveno auf den Sasso Rancio
  2. vom Sasso Rancio nach Acquaseria
  3. von Santa Maria nach Rezzonico

Die motivierte Kira.

Und los geht’s.

Wir starteten von Nobiallo (Lago di Como/Italien) gut ausgestattet in den frühen Morgenstunden mit Wasser und leckerem italienischem Brot, Parmigiano Reggiano sowie Prosciutto di Parma . Von unserer Ferienwohnung aus, mussten wir nur durch den alten Ortskern (Loveno) oberhalb der Hauptstrasse (SS340), vorbei am schiefen Kirchturm von S.S Bartolomeo und Nicolò in Richtung der Madonna della Pace. Bis man diese erreicht, überquert man eine sehr alte Brücke die über den Wildbach gebaut ist und muss einige Stufen erklimmen. Nach der Madonna della Pace geht es den alten Maultierweg steil nach oben direkt in den Wald am Berg (Sasso Rancio). Ich will mir nicht vorstellen wie es ist den Weg in der Mittagshitze gehen zu müssen. Es war schon morgens um 8 Uhr recht anstrengend aufgrund der Begebenheit des Pfades und dem recht steilen Anstieg.

Ein Teil des Anstiegs.

Kira hatte ich mit der Schleppleine laufen lassen. Wir waren mittlerweile ein sehr gut eingespieltes Team, sodass ich die Leine nicht mehr an meinem Rucksack befestigen musste. Sie lief immer ein paar Meter vor und wartete dann auf ihren zweibeinigen (langsamen) Begleiter. Den ersten Abschnitt hatten wir recht bald hinter uns gebracht und genossen vom Sasso Rancio den Ausblick auf den Lago di Como.

Der Blick in Richtung Menaggio und Bellagio.

Mr. Bond

Danach um das Vorgebirge der Gaeta, mit Blick auf die Villa Ambrosoli (Villa La Gaeta, bekannt aus dem James Bond Film Casino Royal mit Daniel Craig) weiter in Richtung Acquaseria. Dort angekommen überquert man den Serio (einen Wildbach von dem  das Städtchen seinen Namen hat).

Die Villa La Gaeta.

Bis hier war der Weg ein Traum. Die Vegetation, die Luft, der Blick auf den Lago di Como, Olivenhaine, Felder und ein unglaublich schöne wie herrliche Ruhe. Von Acquaseria geht es nach Santa Maria, dem dritten Abschnitt dieses Weges.

Der Blick auf den Lago di Como in Richtung Menaggio.

Dieser ist sehr geschichtsträchtig. Vorbei an alten Kirchen, Mauerresten und vielem mehr gelangt man dann nach Rezzonico. Eine Ortschaft am See, die von dem grauen, gewaltigen Kastell überragt wird. Kira hatte richtig viel Spaß. Das ständige Auf und Ab, die unterschiedlichen Untergründe, Gerüche, mal auf ein Mäuerchen springen, im Schatten liegen, über Gras rennen und die leckeren Pausen mit mir. Und das Schönste, wir waren den ganzen Weg über für uns. In Rezzonico gönnten wir uns eine längere Pause und ich mir einen Espresso. Die hundevernarrten Italiener hatte Kira direkt um den Finger gewickelt und nachdem ich berichtete wie wir zwei dorthin gekommen sind, ernteten wir Kopfschütteln und wurden tatsächlich zurück nach Nobiallo gefahren.

In freudiger Erwartung auf Futter.

Der Rückweg und die Erkenntnis „diskutiere nicht mit einem Italiener“.

Eigentlich wollte ich zurücklaufen oder den Bus nehmen, aber nach einem bestimmten: „nessuna discussione, basta!“ war ich lieber still und ließ uns fahren. Kira ist direkt auf meinem Schoß eingeschlafen und erst wieder in Nobiallo aufgewacht. Sind nochmals schnell runter an und in den See, bevor es in die Ferienwohnung ging. Kiras Pfoten kontrolliert und dann gemeinsam in den Garten zum entspannen. Da wir sehr lange unterwegs waren, beschloss ich den nächsten Tag etwas ruhiger anzugehen.

Die müde, glückliche Kira.